Wir konnten Empire of the Ants anspielen und haben mächtig gestaunt.
Release:07. November 2024Plattform:PS5, Xbox Series, PCGenre:Echtzeit-StrategieModus:Singleplayer und MultiplayerPreis:39,99 EuroEntwickler:Tower Five(20 Personen) Publisher:Microids
Tiberium abbauen, als Zerg die einfallenden Terraner abwehren oder Kühe im hohen Bogen über mittelalterliche Burgmauern katapultieren – wenn ich an Echtzeitstrategie denke, hab ich Szenen aus , Starcraft oder Stronghold vor Augen.
Woran ich aber ganz gewiss nicht denke, sind Heerscharen wuseliger Ameisen und Mistkäfer, die auf meinen Befehl hin im Dickicht feindliche Termiten-Nester oder Riesenspinnen angreifen. Und all das in solch beeindruckender Optik, dass ich für einen kurzen Moment denke, ich würde gerade eine Insekten-Doku auf dem Discovery Channel anschauen.
Empire of the Ants kommt noch in diesem Jahr auf PS5, Xbox Series X/S und PC und wird eines der faszinierendsten und außergewöhnlichsten Spiele des Jahres, da bin ich mir nach längerem Anspielen sicher.
Warum mich Empire of the Ants so fasziniert hat
Als Kollege Hannes vergangene Woche zu mir kam und fragte, ob ich mir Empire of the Ants einmal anschauen will, hab ich binnen weniger Minuten gleich mehrfach verdutzt geschaut.
Ein Strategiespiel mit Ameisen? Na gut, warum auch nicht. Nach Anschauen des Trailers war ich dann aber doch recht irritiert. Soll das ein Spiel sein oder doch eher ein interaktiver Film? Irgendwie sah das Ganze zu inszeniert und zu sehr nach einer Grafik-Demo für die Unreal Engine 5 aus, als dass noch mehr dahinterstecken könnte. Aber schaut selbst:
1:49Fotorealismus auf der PS5: Dieses Spiel mit Hammergrafik sieht täuschend echt aus
Nachdem ich jetzt ein knapp einstündiges erweitertes Tutorial über Steam gespielt habe – ich hab hier übrigens keinen NASA-Rechner stehen, sondern einen vier Jahren alten PC mit einer RTX 3070 – und einem begleitenden Gespräch mit Mathias Bugeon von Publisher Microids kann ich euch verraten, dass Empire of the Ants genau so fantastisch ausschaut, wie im Trailer zu sehen:
Hunderte wuselige und feinst animierte Insekten sowie ein wunderschönes Waldszenario, das einen ab und an vergessen lässt, dass man gerade kein Videospiel spielt – sondern eine außergewöhnliche Tierdoku schaut.
Hier noch ein paar Impressionen aus dem Spiel:
Mehr als famose Grafik: Das steckt drin
Schicke Grafik ist ja schön und gut, aber auf die inneren Werte beziehungsweise das Gameplay kommt's ja schließlich an. Daher zunächst ein paar Fakten zu Empire of the Ants:
- Kampagne mit einer Spielzeit zwischen 20 und 25 Stunden.
- Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Buch von Bernard Werber. Zum Spielstart erfahren wir, dass ein Monsunregen die Heimat der Ameisen unbewohnbar gemacht hat und sie eine neue Heimat im Wald suchen müssen, um zu überleben – vorbei an Insekten, die aufgrund der Regenfälle nicht mehr friedlich gesinnt sind.
- Multiplayer mit 1v1 und 1v1v1 Matches (Ranked und Private Lobbys)
- Jahreszeiten- und Tag/Nacht-Zyklus
Wer sich an dieser Stelle übrigens fragt "Empire of the Ants, das Buch hab ich nicht gelesen, aber das sagt mir doch was". Das Spiel ist ein Reboot des recht durchwachsen bewerteten PC-Spiels aus dem Jahr 2000.
Mistkäfer buffen: So spielt sich Empire of the Ants
Gespielt wurde übrigens mit dem Controller, was dank intuitiver Steuerung hervorragend funktioniert hat. Das Ganze gestaltet sich so, dass ich als kleine Ameise flink über den Waldboden und über Bäume wusele.
Vergleichbar mit Nintendos Pikmin, werden durch den Einsatz von Ressourcen wie eingesammelter Apfelstücke und Holz neue Insektenarmeen in eroberten Ameisenestern gezüchtet, die ich dann einzeln oder im Verbund befehligen kann.
Die unterschiedlichen Insekten funktionieren nach dem gewohnten Stein-Schere-Papier-Prinzip, wodurch "Pfeile" verschießende Bogenameisen beispielsweise recht schwach gegen rote Nahkampfameisen sind. Dicke Mistkäfer haben hingegen einen harten Panzer, wodurch ihnen Fernkampfeinheiten kaum etwas ausmachen können – ihr versteht das Prinip.
An Nestern können aber nicht nur neue Einheiten entstehen. Hier können wir defensive Bauten wie Holzwälle zum Schutz vor Feinden errichten, Technologie-Upgrades erforschen oder beispielsweise Buffs freischalten, mit denen wir unsere Armeen auf dem Schlachtfeld stärken.
Puh, super komplexe Echtzeit-Stratgie, oder wie?
Die Komplexität von Empire of the Ants kann ich zwar noch nicht in Gänze einschätzen, jedoch wurde ich beim Anspielen wahrlich nicht von verschachtelten Menüs und haufenweise Zahlen überschüttet.
Vielmehr wirkt Empire of the Ants wie ein Strategiespiel, an dem auch Genre-Neulinge in der Kampagne ihren Spaß haben und sich versierte Strategen vielleicht mehr in Ranked Matches im Mehrspieler tummeln.
Wer Empire of the Ants im Blick behalten sollte
Sucht ihr beim Wort "Strategie" nicht sofort das Weite wie ein aufgescheuchter Grashüpfer und wollt einmal ein Spiel erleben, das es so kein zweites Mal gibt, dann merkt euch den 07. November vor. Mit Blick auf das Gespielte und auch die Trailer, erwartet euch ein optisch imposantes aber auch überaus interessantes Spiel im Tierreich.
Auf gar keinen Fall spielen solltet ihr Empire of the Ants übrigens, wenn ihr Phobiker seid und euch beim Anblick von Spinnen, Ameisen und Co. der kalte Schweiß den Rücken herunterläuft.
Fazit der Redaktion
Dennis Michel
@DemiG0rgon
Ich hab ja 2024 mit vielem gerechnet, aber wahrlich nicht damit, dass ein Ameisen-Strategiespiel auf meiner Most Wanted-Liste recht weit oben auftaucht.
Als großer Freund frischer Spielideen bin ich aber nicht nur von der beeindruckenden Unreal Engine 5-Optik begeistert. Empire of the Ants überzeugte beim ersten Anspielen auch spielerisch und generell war es schlicht sehr cool, inmitten einer Schlacht von bis zu 1.500 Insekten zu stehen.
Ins finale Spiel werde ich schon allein deswegen schauen, um mit meinen Horden gegen gefühlt baumhohe Riesenspinnen und Gottesanbeterinnen zu kämpfen, die mir in der gut 25 stündigen Kampagne über den Weg laufen.
Wie gefällt euch Empire of the Ants und gibt's hier zufällig jemanden, der die Buchvorlage von Bernard Werber gelesen hat?